1. Was jetzt ansteht
Die schriftliche Prüfung findet bundesweit an drei
aufeinanderfolgenden Tagen statt, in der ersten vollen Oktoberwoche, je eine
sechsstündige Klausur pro Tag. 2025 sind die Termine der 7., 8. und 9. Oktober
– Startzeiten und Orte teilt die zuständige Kammer per Ladung mit.
2. Aufbau der drei Klausuren
- Drei Aufsichtsarbeiten: zwei Klausuren mit steuerrechtlichem Schwerpunkt, eine zu Buchführung und Bilanzwesen
- Bearbeitungszeit: gesetzlich vier bis sechs Stunden, in der Praxis regelmäßig sechs Stunden pro Klausur
- Aufgaben: komplexe Fälle mit mehreren Steuerarten, häufig Querverbindungen zwischen Verfahrensrecht, Ertragsteuern und Bilanz
3. Typischer Prüfungsablauf pro Tag
- Ankunft früh, Ausweis- und Materialcheck, Platzzuweisung, Belehrung zu Hilfsmitteln
- Ausgabe der Aufgaben, offizielle Startzeit, Aufsicht führt Protokoll und Zeitkontrolle
- Abgabe mit Heftung und Kennzeichnung nach Vorgabe, anschließend Sammlung und Anonymisierung
4. Inhaltliche Schwerpunkte
- Verfahrensrecht: Fristen, Festsetzungs- und Zahlungsverjährung, Rechtsbehelfe, Außenprüfung, Steuerstrafrecht-Schnittstellen
- Ertragsteuern: ESt, KSt, GewSt, internationales Steuerrecht (AStG), häufig mit § 8b KStG
und GewSt-Hinzurechnungen
- Umsatzsteuer, ErbSt/BewG: Leistungsort, Steuerbefreiungen, Vorsteuer; Erwerb von Todes wegen und Bewertung von Grundvermögen
- Bilanz/UmwSt: Ansatz, Bewertung, Rückstellungen, latente Steuern; Umwandlungen und Einbringungen als Klausurklassiker
5. Prüfungsorte und Organisation
Die schriftlichen Prüfungen laufen parallel in mehreren regionalen Prüfungszentren, die Zuteilung erfolgt über die Kammern Die Aufgaben entstehen unter Verantwortung der Landesfinanzbehörden, Anspruchsniveau ist bundesweit einheitlich
6. Zeitmanagement in der Klausur
- 20–30 Minuten für Überblick, Gliederung und Punktesichtung – dann in der eigenen Stärke-Reihenfolge lösen
- 20 Minuten Reserve am Schluss für Belege, Paragrafen, Gliederungsklarheit, Rechenkontrollen
- Unvollständige, aber saubere Lösungen bringen Punkte – Struktur schlägt Textmenge
7. Hilfsmittel – was gilt
- Zugelassen sind in der Ladung genannte Gesetzestexte und Tabellen; Markierungen ohne inhaltliche Zusätze sind erlaubt, Kommentierungen nicht
- Vorab die persönliche Sammlung prüfen: identische Ausgaben wie im Training, Register klar, keine verbotenen Einträge
- Ersatzstifte, Textmarker, Uhr ohne Smartfunktionen, Gehörschutz: praktisch und erlaubt, sofern nicht anders verfügt
8. Drei Tage, drei Muster
- Tag 1: oft Verfahrensrecht plus USt, ErbSt, Bewertung – viel Normtechnik, viele Fristen
- Tag 2: Ertragsteuern pur – ESt, KSt, GewSt mit internationalen Bezügen
- Tag 3: Bilanz und Umwandlung – Rechnen, Ansatz, Bewertung, Paragraphen-Takt
9. Checkliste für die letzte Woche
- Hilfsmittelliste mit Ladung abgleichen, Markierungen regelkonform
- Anfahrt testen, Puffer einplanen, passende Kleidung im Zwiebellook
- Zwei Probeklausuren im Realformat, Fokus auf Rhythmus und Punktestrategie
10. Ernährung und Energie
- Vertraute Snacks, Wasser, leichte Kost – wie im Training, keine Experimente
- Kurze Pausen nach festen Blöcken, Blick weg vom Papier, Schultern lockern
- Schlaf vor Tempo: Die Stunde mehr Nachtruhe schlägt die Stunde mehr Lernstoff
11. Nach der Schriftlichen Prüfung
- Korrektur dauert – Ergebnisse oft ab Mitte Januar, Einladung zur Mündlichen folgt
- Die mündliche Prüfung: Kurzvortrag und Gesprächsrunden, insgesamt etwa fünf bis sechs Stunden
- Endergebnis am Prüfungstag der Mündlichen – bestanden oder nicht
12. Blick nach vorn: 2026
- Schriftliche Prüfungen werden sein: 6. bis 8. Oktober 2026; Zulassungsantrag bis 30. April 2026 – Ausschlussfrist
- Viele Kammern öffnen die Online-Anmeldung am 1. Januar; Gebühren und Zahlungsfristen variieren regional
- Lernplan rückwärts aus Oktober: Klausurtechnik zuerst, dann Stoffbreite – jede Woche ein Vollformat-Training
Viel Erfolg für die drei großen Tage – mit Plan, Ruhe und
klaren Sätzen führt der Weg durch die Schriftliche.