
Stress, Fristendruck und Personalmangel prägen den Alltag in vielen Kanzleien. Doch wie groß ist das Risiko für ein Burnout-Syndrom bei Steuerberatern und Steuerfachangestellten wirklich? Wir werfen einen Blick auf aktuelle Zahlen und zeigen, welche Faktoren das Burnout-Risiko in der Steuerwelt besonders stark beeinflussen.
Burnout ist ein Zustand emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung, der durch anhaltenden Stress und Überforderung entsteht. Typische Symptome sind:
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt Burnout offiziell als „arbeitsbedingtes Syndrom“ an.
Obwohl keine exklusive Statistik für die Steuerbranche existiert, bieten allgemeine Studien einen klaren Trend:
Besonders betroffen: Berufe mit hoher Verantwortung, ständiger Erreichbarkeit und Zeitdruck – alles Kriterien, die auf die Steuerberatung zutreffen.
Kanzleien müssen sich jährlich durch eine Vielzahl gesetzlicher Abgabefristen kämpfen – von Einkommensteuer bis Umsatzsteuervoranmeldung. Permanenter Zeitdruck führt zu Stress – insbesondere in Stoßzeiten wie März bis Juli.
Viele Kanzleien finden kaum qualifiziertes Personal. Das bedeutet: Mehrarbeit für bestehende Teams, oft ohne Ausgleich. Steuerfachangestellte berichten regelmäßig von 10–20 Überstunden pro Woche – besonders in kleineren Kanzleien.
E-Rechnungen, Grundsteuerreform, Plattformen wie Elster und DATEV: Die Digitalisierung bringt zwar Fortschritte, aber auch eine steile Lernkurve und steigende Komplexität. Viele Mitarbeitende fühlen sich durch Tool-Chaos und mangelnde Schulungen überfordert.
Steuerberatung besteht nicht nur aus Zahlen: Es geht um Vertrauen, Verantwortung und wirtschaftliche Existenzen. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten kann diese emotionale Komponente psychisch stark belasten.
Tipp für Führungskräfte: Ein Klima der offenen Kommunikation ist entscheidend, um Burnout frühzeitig zu erkennen – und gegenzusteuern.
Workload analysieren & verteilen: Regelmäßige Kapazitätschecks helfen, Überlastung zu identifizieren.
Flexible Arbeitsmodelle anbieten: Homeoffice, Gleitzeit oder 4-Tage-Woche können die mentale Belastung reduzieren.
Team stärken durch Weiterbildung: Investitionen in digitale Kompetenzen reduzieren Stress im Umgang mit neuen Tools.
Mental-Health-Angebote etablieren: Externe Coachings, Inhouse-Beratung oder Online-Programme fördern Resilienz.
Burnout ist kein Tabuthema mehr – und gerade in der Steuerbranche sehr präsent. Auch wenn belastbare Branchendaten noch fehlen, zeigen Studien und Erfahrungsberichte eindeutig: Die Belastung ist hoch, der Handlungsbedarf groß.
Kanzleien, die psychische Gesundheit ernst nehmen, investieren nicht nur in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden – sondern auch in langfristige Leistungsfähigkeit und Attraktivität als Arbeitgeber.

Die Steuerbranche verändert sich: Digitalisierung, neue Gesetze und steigende Erwartungen der Mandanten sorgen dafür, dass Fachwissen allein nicht mehr reicht. Wer Steuerberater werden und eine erfolgreiche Kanzlei führen will, muss über den Tellerrand schauen und Fortbildung als echtes Karriere-Tool nutzen.
Mehr lesen
Wer in der Steuerbranche mit der Zeit gehen will, der kommt neben vielen anderen Themen auch nicht an der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Branchen vorbei – das betrifft vor allem die Arbeit mit Jurist:innen.
Mehr lesen
Wie nach jeder Abschlussprüfung in vielen Berufen stehen auch angehende Steuerfachangestellte vor der Frage: was jetzt? Wir schauen uns alle Möglichkeiten an und haben einige Empfehlungen für dich an Bord, damit du den nächsten Karriereschritt gut und bedacht wählen kannst.
Mehr lesen
Es gibt zahlreiche Gründe, warum Menschen sich für Teilzeitarbeit entscheiden. Häufig steht dabei die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Vordergrund. In Deutschland waren im Jahr 2024 rund 17 Millionen Personen in Teilzeit beschäftigt, was fast 40 Prozent aller Erwerbstätigen entspricht.
Mehr lesen
»Remote Leadership» heißt die neue Herausforderung in diesen Zeiten. Flexibles Arbeiten macht Einiges möglich, stellt aber speziell die Führungskräfte auch vor neue Herausforderungen. Insbesondere wer selbst neu an der Spitze eines Teams in einer Kanzlei steht, sollte beim Leadership aus der Ferne Einiges beachten.
Mehr lesen